Katze ernähren: So setzt sich eine ausgewogene Ernährung für meine Katze zusammen

Dass sich der Stubentiger zufrieden und mit Hingabe sein gepflegt aussehendes Fell putzt ist ein Anblick, bei dem die Herzen von Katzenbesitzern höherschlagen. Das ist der beste Beweis dafür, dass die Samtpfote gesund und glücklich ist. Die Ernährung einer Katze ist eine der wichtigsten Haltungsbedingungen – sie ist die Grundlage für Gesundheit und dabei abhängig vom Alter, der Beschäftigung und der Fütterungsfrequenz, zwei Themen, die ich bereits in anderen Artikeln ausführlicher behandelt habe. Die ausgewogene Katzenernährung ist aber ein Thema, das nicht detailiert genug beschrieben werden kann – der Beweis sind überfüllte Tierarztpraxen mit übergewichtigen, nierenkranken, an Katzendiabetes leidenden oder von Zahnschmerzen und anderen Krankheiten leidenden Katzen.

Ansichten der Menschen vs. Ansichten der Katze

Wer aus Gründen aufrichtiger Tierliebe Katzen hält, möchte selbstverständlich am liebsten täglich das oben beschriebene Bild vorfinden: Eine Katze, die vor Wohlbehagen schnurrt, sich ausgiebig zufrieden putzt und glücklich ihr Leben als charakterstarkes, eigenwilliges Haustier fristet. Der Mensch ist leider von der Zierfutterindustrie und deren Werbung beeinflussbar. Das bedeutet, er entscheidet oftmals nach seinen eigenen Empfindungen und Eindrücken, was einer Katze „gut tut“ – und was nicht.

 

  • Wovon wird der Katzenhalter beeinflusst?

Warum wohl sind in Tiernahrungsreklame die Futtergaben fein auf einem Teller angerichtet und mit Kräutern garniert? Wer kurz nachdenkt, weiß, dass der Katze das ziemlich egal ist – das Tier setzt ganz andere Prioritäten. Klar, ein sauberer Napf und eine ordentliche Futterstelle haben hygienische Vorteile – doch ob die Portion nett drapiert und mit Petersilie gerahmt ist, spielt für das Kätzchen keine Rolle. Das ist klar an den Halter gerichtet; er soll überzeugt werden, das Futter zu kaufen. Je süßer und zufriedener eine Katze in der Reklame aussieht, umso besser scheint das Futter zu sein.

Zudem wird ein Katzenbesitzer auch den Geruch und das Aussehen des Katzenfutters beurteilen. Sind im Futter offensichtliche Teile von Tieren zu sehen, riecht es übel oder erzeugt anderweitig Widerwillen bei Frauchen oder Herrchen, wird es nicht gekauft. Selbst, wenn es die besten Inhaltsstoffe für eine Katze enthält – hier wird also für den Menschen aufgepeppt, was für Katzen gar nicht nötig wäre.

 

  • Was ist der Katze wichtig?

Das eigenwillige Tigerchen wird zunächst das Futter beschnuppern. Sagt ihr das Futter diesbezüglich zu, wird der Geschmack beurteilt. Danach spielen erst Menge und vielleicht Konsistenz eine Rolle. Aber nicht nur der Mensch kann geblendet werden, sondern auch das Tier. Zwar nicht von einer Reklame im TV, in der Artgenossen Wände einreißen, um ein Leckerli zu bekommen – doch im Futter enthaltene Lockstoffe lassen über andere, für das Tier weniger offensichtliche Faktoren des Futters oder „Guddis“ hinwegtäuschen.

 

„Nahrungsergänzungsmittel“ für Katzen

Im Katzenfutter sollte Taurin enthalten sein. Die meisten Tierfuttermittel enthalten diesen Zusatz in ausreichender Menge – Katzenbesitzer, die abseits der Tierhalter-Convenience füttern, müssen auf die passende Menge rohes Fleisch oder Zusatzpräparate aus dem Zoohandel achten. Ohne Taurin im Futter kommt es zu Mangelerscheinungen, die längerfristig zu Augen-, Ohren- Fruchtbarkeits- oder anderen nicht wieder gut zu machenden Schäden führen. Für Freigängerkatzen mit Mausfängerpotential ist das kleine Tierchen der perfekte Taurin-Lieferant. (Nebenbei: Nur gut gefütterte Katzen sind fleißige Mausjäger!)

Unbedingt sollte man seinen Katzen, gleich, ob Stubentiger oder Freigänger mit „Dosenöffner-Hotel“ extra Katzengras zur Verfügung stellen. Vor allem die Wohnungskatze braucht das Gras, um Haarballen aus dem Magen (vom Putzen verursacht) würgen zu können – ein Ekelfaktor, der aber sein muss. Auch hier bietet die Industrie allerdings Leckerlis an: In appetitlicher Form gepresst fördern diese Tabs die Verdauung und lösen das Haarproblem im Magen genauso gut.

Was muss Katzenfutter enthalten?

Beim Katzenfutter spielt, nicht nur wegen dem Appetit der Katze, die Qualität eine große Rolle. Wie ich bereits im anderen Beitrag ausführlich beschrieben habe, gibt es Unterschiede in der Lebensweise, im Charakter, im Alter der Katze – deswegen kann niemand eine ideale Katzenfutter Zusammensetzung pauschalisieren.

Die Energie zieht die Katze aus den Kohlehydraten, die im Futter enthalten sind. Hierbei ist Zucker tabu, empfohlen werden Mais oder auch Reis. Proteine, also Eiweiße, bezieht die Katze aus Fleisch und Fisch. Hier ist für jedes Kilo, das die Katze auf die Waage bringt, eine Menge von etwa fünf Gramm anzuraten. Dies entfällt auf den 90-prozentigen Fleisch-(Fisch)Anteil, den das Katzenfutter enthalten sollte.

Die Qualität des Katzenfutters entscheidet sich übrigens in hohem Maße im enthaltenen Fett. Hochwertige Fettsäuren regen den Stoffwechsel der Katze an – hier liegt die durchschnittliche Tages-Verzehrmenge bei 9 Prozent des Futters.

 

Irrglaube Milch

Wie oft meinen es Katzenhalter gut, wenn die Mieze ein Schüsselchen Milch oder sogar Sahne hingestellt bekommt. Wer seine Katze mit dieser Leckerei verwöhnen will, sollte unbedingt Katzenmilch nehmen. Diese ist auf die Verdauung der Katze abgestimmt und ist verträglicher.

Ein paar Grundregeln zum Schluss:

  • Schmusige, träge Katzen brauchen weniger Futter
  • Agile Stubentiger und Freigänger haben erhöhten Energiebedarf
  • Inhalt statt Masse vermeidet Übergewicht und damit alle für die Katze schlimmen Folgeerkrankungen
  • Leckerchen sollten verdient werden und keinen Zucker enthalten!
  • Bei Anzeichen für Hautkrankheiten und Co. mit dem Tierarzt über Fehl-/Mangelernährung reden!
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